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Kai Sender
Sozialarbeiter
Bremen
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Die Waldbestattung

Alternative Bestattungsformen in Deutschland

Symbolbild Friedwald

© envato elements

Bestattung im Waldfriedhof

Das Beisetzten einer Urne in einem Waldfriedhof oder an einem Baum zählt in Deutschland zu den alternativen Bestattungsformen. Die Baum- und Waldbestattung gehört wie auch die Asche-Verstreuung, die Mensch-Tier-Bestattung oder die Seebestattung zu den sogenannten Feuerbestattungen.

Was versteht man unter Waldbestattungen?

Bei einer Waldbestattung wird die verstorbene Person am Fuß eines Baums in einem speziellen Wald beigesetzt. Dazu wird der Verstorbene wie bei einer Feuerbestattung eingeäschert und in einer Urne beigesetzt. Die Urne ist im Unterschied zu normalen Feuerbestattungen biologisch abbaubar. Dadurch kann die Asche mit der Zeit vom Baum aufgenommen werden.

Was ist der Unterschied zwischen Wald- und Baumbestattungen?

Die Begriffe Waldbestattung und Baumbestattung werden häufig synonym verwendet, obwohl sie nicht einander entsprechen. Die Waldbestattung ist eine Form der Baumbestattung. Grundsätzlich wird der Verstorbene nämlich bei beiden Bestattungsformen unter einem Baum bestattet.

Allerdings kann eine Baumbestattung auch auf einem städtischen Friedhof erfolgen, indem man sich ein sogenanntes Baumgrab unterhalb eines Baums aussucht. Viele städtische Waldfriedhöfe bieten Baumgräber an, die dauerhaft dekoriert werden dürfen. Baumbestattung sind häufig auch in einem Sarg ohne Kremation möglich.

Waldbestattungen sind dagegen auf Urnenbeisetzungen beschränkt. Außerdem bezieht sich die Waldbestattung nicht nur auf einen Baum, sondern einen ganzen Wald. Diese werden Friedwälder, Ruheforste oder Bestattungswälder genannt. Diese sind kein Teil städtischer Friedhöfe. Grabschmuck ist dort über die Trauerfeier hinaus häufig nicht erlaubt.

Wer entscheidet sich für eine Waldbestattung?

Die Waldbestattung spricht speziell Menschen an, die eine enge Bindung zur Natur haben und dementsprechend naturnah bestattet werden möchten. Dabei möchten sie aber nicht wie bei anderen naturnahen Bestattungsformen (z.B. Seebestattung oder Asche-Verstreuung) auf eine gewisse Individualität verzichten. Wie bei allen Feuerbestattungen ist eine Kremationsverfügung ratsam.

© envato elements

Wo ist eine Waldbestattung in Deutschland möglich?

In ganz Deutschland gibt es entsprechende Wälder, in denen Waldbestattungen möglich sind. In den letzten Jahren ist die Zahl an Friedwäldern immer weiter angewachsen. Die Wälder müssen laut der deutschen Gesetzgebung eigens dafür ausgewiesen sein.

Eine Wald- oder Baumbestattung auf privatem Gelände, z.B. im eigenen Garten, ist in Deutschland aufgrund des Friedhofszwangs nicht erlaubt.

Wie läuft eine Waldbestattung ab?

Der Ablauf einer Waldbestattung ist dem einer Feuerbestattung sehr ähnlich. Der Verstorbene wird zur Einäscherung in ein Krematorium überführt.

1. Zweite Leichenschau

Bevor die Kremation beginnt, findet eine zweite Leichenschau statt. Dabei wird die korrekte Identifizierung des Toten und die im Todesschein genannten Todesursache überprüft.

2. Urnenüberführung

Nach der Einäscherung wird die Urne mit der Totenasche von Angehörigen, einem Bestatter oder einem Friedhofsangestellten zur Grabstätte gebracht. Dort wird die abbaubare Urne unmittelbar am Baumwurzelwerk beigesetzt.

3. Trauerfeier

Die Trauerfeier unterscheidet sich nicht von anderen Bestattungsformen. Trauerreden oder der Leichenschmaus gehören meist auch bei Waldbestattungen zum Ablauf einer Beisetzung.

Wie lange gehört einem der Platz in einem Friedwald?

Je nach Auswahl gehört einem der Platz für 15, 30 oder sogar 99 Jahre.

Wie findet man ein Grab?

Durch Kennzeichnungen an den Bäumen können Hinterbliebene ihre verstorbenen Angehörigen jederzeit besuchen.

Vorteile einer Waldbestattung:

Waldbestattungen sind eine besonders individualisierbare Bestattungsform und stellen eine naturnahe, idyllischere Alternative zu herkömmlichen Friedhöfen dar. Im Laufe der Zeit schließt sich mit der Aufnahme der Asche in die Baumwurzeln der natürliche Kreislauf des Lebens. Bei Waldbestattungen ist häufig kein Grabschmuck erlaubt und die Grabpflege entfällt gänzlich. Dadurch spart man Folgekosten ein.

Kosten einer Waldbestattung:

Insgesamt ist eine Waldbestattung deutlich günstiger als traditionelle Bestattungsformen. Ein Platz in einem Friedwald kostet circa 600 Euro. Die übrigen Bestattungskosten belaufen sich auf gut 500 Euro. Ein ganzer Baum in einem Friedwald kostet etwa 3000 Euro.

Fazit:

Waldbestattungen basieren auf der Feuerbestattung. Sie sind eine Art der Baumbestattung, von denen sie sich aber in einigen Details unterscheiden. In Deutschland erfreuen sich Waldbestattungen wachsender Beliebtheit. Sie sind für naturverbundene Menschen eine gute und preisgünstigere Alternative zu traditionellen Bestattungsformen. Waldbestattungen sind hierzulande in vielen ausgewiesenen Wäldern möglich. Der Ablauf einer Waldbestattung ähnelt dem einer klassischen Urnenbeisetzung.